Mit zunehmendem Alter
steigt das Risiko eine altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) zu entwickeln.
Im Frühstadium dieser Erkrankung lagern sich Stoffwechsel-Abbauprodukte in der
zentralen Netzhaut im Bereich des schärfsten Sehens (Makula) ab. Dieses Stadium
bezeichnet man als trockene AMD. Die Sehschärfe ist häufig nur leicht oder
mittelgradig beeinträchtigt.
Durch Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel kann man das Risiko
reduzieren, dass die Erkrankung weiter zunimmt und oft auch eine Verbesserung
der Sehschärfe erreichen.
In etwa 20% der Fälle wachsen krankhafte Gefäße in die Netzhaut ein, die zu
Netzhaut-Blutungen und Schwellungen führen und dadurch die Sehschärfe
erheblich verschlechtern. Dieses Stadium bezeichnet man als feuchte AMD.
Kommt es zu einer feuchten AMD, sollte umgehend mit einer medikamentösen
Behandlung begonnen werden. Dabei werden sogenannte VEGF-Hemmer in den
Glaskörper injiziert. Geschieht dies in einem frühen Stadium, kann durch
wiederholte Injektionen die Sehschärfe oft deutlich verbessert oder
zumindest erhalten werden. Liegt aber ein spätes Stadium einer feuchten AMD
vor, sind die Erfolgsaussichten für diese Behandlung sehr schlecht.
Bei der Vorsorgeuntersuchung wird die Pupille medikamentös erweitert und das
Zentrum der Netzhaut genau untersucht (Funduskopie). Bei einem unauffälligen
Befund sind dann keine weiteren Maßnahmen mehr notwendig.
Wird eine trockene AMD festgestellt, empfiehlt sich eine Untersuchung mit dem
Lasermikroskop (OCT), da durch eine normale Funduskopie frühe Stadien einer
feuchten AMD nicht sicher erkannt bzw. ausgeschlossen werden können. Mit dem
OCT aber können auch schon kleinste Mengen von Flüssigkeit unter der
Netzhaut (früheste Stadien einer feuchten AMD) sicher erkannt werden. Die
Erfolgsaussichten für eine Behandlung sind dann sehr gut. Ergibt die
Untersuchung keinen Nachweis von Flüssigkeit unter der Netzhaut wissen Sie
als Patient, dass Sie sicher keine feuchte AMD haben. Die OCT-Untersuchung
sollte bei Patienten mit AMD einmal jährlich oder bei Sehverschlechterung
durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass es sich bei der
OCT-Untersuchung um eine Privatleistung handelt, die nicht im
Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten ist.
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